Ansätze und Ideen für

Grüne Softwareentwicklung

Was kann man in der Softwareentwicklung tun, um nachhaltig zu arbeiten? Neben klassischen Ansätzen wie der Nutzung von Ökostrom und energieeffizienten Geräten bekommen auch Ideen wie grünes Hosting mehr und mehr Aufmerksamkeit. Wir zeigen zum Tag der Umwelt einige Ansätze, was man in der Softwareentwicklung tun kann und welche Maßnahmen und Meilensteine wir für uns selbst gesetzt haben.

Wie viel Energie verschlingt das Internet? #

Jede unserer Aktionen im Internet erzeugt Treibhausgasemissionen – und zwar mehr, als uns oft bewusst ist. Laut Statista verursacht beispielsweise eine Stunde Videostreaming im Schnitt 3200 g Treibhausgase und damit durchschnittlich mehr als 20 Minuten mit einem Auto zu fahren.

Noch deutlicher wird die Sache, wenn man die CO₂-Emissionen des Internets mit denen von Staaten vergleicht - wäre das Internet ein Staat, läge es beim CO₂-Ausstoß auf Platz 6 (Stand 2020):

  • Auflistung über den CO2-Ausstoß verschiedener Ländern mit Gegenüberstellung des CO2-Ausstoßes vom Internet. Wäre das Internet ein Land, läge es auf Platz 6 nach China, USA, Indien, Russland und Japan.

Quelle: statista.com

Eine bewusste Nutzung ist nicht nur im privaten Bereich, sondern vor allem auch aus unternehmerischer Sicht wichtig. Und hier kann einiges getan werden, woran man vielleicht zuerst gar nicht denkt. Auch in der Softwareentwicklung trifft man in gewisser Weise Konsumentscheidungen und gestaltet so ständig durch die Nachfrage das laufende Angebot mit. Aber was kann man in der Softwareentwicklung konkret tun, um hier einen Beitrag zu leisten? Hier sind ein paar Ideen:

Grüne Softwareentwicklung #

Gibt es so etwas wie grüne Softwareentwicklung? Einige Aspekte, wie Treibhausgasemissionen in der Softwareentwicklung eingespart werden können, liegen auf der Hand – zum Beispiel die Nutzung von Ökostrom im Office oder der Einsatz energieeffizienter Arbeitsgeräte. Es gibt aber auch einige andere Ansätze, an die man vielleicht nicht sofort denkt:

Grünes Webhosting #

Grünes Webhosting bedeutet, dass die Hosting-Anbieter:innen beim Betreiben der Server auf Ökostrom setzen. Hier gibt es zahlreiche Anbieter:innen, Beispiele sind Avalon Networks oder Biohost. Wir setzen beim Hosting auf lima-city, die für ihre Server Strom aus Wasserkraft und erneuerbaren Energien nutzen.

Einen besonders kreativen Ansatz schafft der Hosting-Anbieter für Cloud-Services Windcloud: Neben der Nutzung von 100 % erneuerbaren Energien "recyceln" sie zusätzlich die Server-Abwärme und beheizen damit unter anderem eine Algenfarm. Algen binden zusätzlich CO₂, wodurch mit der Abwärme nicht nur ein Produkt erzeugt, sondern gleichzeitig auch noch CO₂ absorbiert wird.

Es ist also nicht egal, welche:n Hosting-Anbieter:in man wählt. Wer aktiv auf Lösungen wie grünes Hosting setzt, setzt damit auch ein Zeichen und gestaltet die Nachfrage in eine positive Richtung mit.

Langlebige und effiziente Lösungen schaffen #

Oft sind Systeme oder Anwendungen über lange Zeit gewachsen – die Erweiterungen sind allerdings oftmals nicht auf die effizienteste Art umgesetzt. Das kann sie nicht nur langsam bzw. benutzerunfreundlich machen, sondern auch unnötig Energie verbrauchen.

Idealerweise sollten Lösungen schon von Beginn an ausreichend durchdacht sein, damit sie langfristig wartbar und erweiterbar sind, ohne Effizienz einzubüßen.

Remote Work und nachhaltige Meetings #

Ein relevanter Teil der Treibhausgasemissionen in der Softwareindustrie entsteht auch durch die Wege zu Meetings oder ins Büro. Mit einem Remote-First-Ansatz können diese ökologischen Auswirkungen eingegrenzt werden. Wenn man sich das Büro gleich gänzlich spart – so wie bei uns bisher der Fall – kann man zusätzliche CO₂-Emissionen einsparen. Für Meetings und gemeinsames Arbeiten können auch Co-Working-Spaces oder Co-Working-Cafés wie Cocoquadrat genutzt werden.

Unterstützung von grünen Projekten #

Eine weitere Möglichkeit, ein Zeichen für nachhaltige Softwareentwicklung zu setzen, ist das Unterstützen von spezifischen Projekten. Es gibt zahlreiche Non-Profit Organisationen oder auch sonstige Projekte für Themen im Bereich Nachhaltigkeit, die häufig nicht nur über finanzielle Unterstützung glücklich sind, sondern sich auch freuen, wenn Know-how von außen eingebracht wird bzw. Unternehmen ihre Services zur Verfügung stellen. Gerade durch das Unterstützen solcher Initiativen kann zusätzliche Awareness geschaffen werden und ein Booster für das Thema insgesamt entstehen.

Außerdem lernt man neue Leute und damit auch neue Ideen im Bereich Nachhaltigkeit kennen, die auch für das eigene Unternehmen relevant sein können.

Was wir tun – und was wir noch tun wollen #

Neben grünem Hosting, das wir selbst nutzen und auch für unsere Kund:innen anbieten, schaffen wir langlebige Softwarelösungen, die effizient und erweiterbar sind, wodurch langfristig Energie und damit auch Ressourcen insgesamt gespart werden können.

Was wir bei bitperfect in Zukunft noch vorantreiben wollen, ist die Unterstützung grüner Projekte. Ein erstes Projekt, das wir langfristig unterstützen, ist #TeamSeas, das sich zum Ziel gesetzt hat, die Ozeane von Müll zu befreien und damit aus unserer Sicht einen wichtigen Beitrag für die Zukunft unseres Planeten leistet. Wir spenden deshalb bei Abschluss jedes Kundenprojekts 0,5 % des gesamten Umsatzes an die Initiative.

Wir wollen aber auch unsere Kontakte im Bereich nachhaltiger Initiativen ausbauen und auch einzelne Projekte mit unseren Services unterstützen. Du kennst ein Projekt, das du unterstützenswert findest? Dann schick uns gerne eine Nachricht, wir freuen uns über Anregungen.

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